Konzept
Die Werkstattschule ist ein Heim für Erziehungshilfe, das junge Menschen in krisenhaften Phasen aufnimmt und versucht, den Jugendlichen eine Heimat zu bieten. Wir wollen die Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden.
Die Grundlage unserer Pädagogik ist die Gestaltung einer tragfähigenBeziehung, die stützt und herausfordern darf. Hierzu bieten wir ein Umfeld, in dem vielfältige Begegnungen, auch Konflikte und Anregungen stattfinden. Die kleine Gruppe bietet den geeigneten Rahmen, dem Bedürfnis nach Heimat, Wärme und Geborgenheit gerecht zu werden.
Wir bieten jedem Jugendlichen die Möglichkeit, seine Individualität (auch seine problematische) in einem tendenziell freilassenden interaktiven Raum zu leben; sich darin zu erfahren. Dadurch entsteht soziale Reibungsfläche, die im begleiteten Gruppenprozess reflektiert werden kann. Mit neuem Verhalten kann nun experimentiert werden.
Wir verstehen jeden Menschen als Experten seiner individuellen Lebenssituation und kompetent in seiner seelisch-körperlichen Lebensbewältigung. Fehlverhalten macht somit Sinn und kann als bislang erfolgreiche Bewältigungsstrategie im Umgang mit biografischen Begebenheiten oder Krisen gesehen werden.
Wir setzen uns für eine selbstverantwortliche und selbstbestimmte Lebensgestaltung ein, indem wir weitgehende Mitbestimmungsrechte und Gestaltungsmöglichkeiten fördern.
Bei unserem oftmals traumatisierten Klientel hat es sich bewährt eine „über die Maßen“ optimistische und geduldige Grundhaltung einzunehmen und einzuüben. Wir bemühen uns darum, dem jungen Menschen jeden Tag mit "wohlwollendem Blick", neu und unvoreingenommen zu begegnen.
Der Sinn, die Vision des Lebens kann nicht ausgedacht werden. Er ist in jedem Menschen angelegt. Visionen und Ziele schenken dann dauerhaft Motivation, Erfüllung und Freude, wenn sie im Einklang mit dem Sinn des eigenen Lebens stehen. Deshalb laden wir die jungen Menschen ein, ihre ganz individuelle Vision, ihren Sinn gemeinsam mit uns zu ergründen. Daraus abgeleitet können spezifische Ziele erkannt und ergriffen werden.
*In diesem Raum nehmen wir uns moralisierend zurück. Eröffnen eine Ebene, in der das „System“ aufleben kann, werden bewusst Teilnehmende. Umgangsformen können so in einem gemeinsamen, Selbstwirksamkeit erlebenden Diskurs entwickelt werden.